Material digital verwalten

Kantenverwaltung 4.0 im Mittelstand

Immer mehr Dekore, immer speziellere Materialien und kaum etwas ist „Standard“. Mit diesen Herausforderungen rund um die Materialverwaltung kämpfen heutzutage viele Schreinereien aufgrund individueller Kundenanforderungen. In der mittelständischen Schreinerei zieflekoch GmbH wurde dazu die Betriebsmittelverwaltung umgestellt.

Mit Erfolg, wie der nachfolgende Erfahrungsbericht des zieflekoch-Teams zeigt.

Sie finden einen kurzen Videobeitrag hierzu auf YouTube.

Welche Folgen hat diese Materialvielfalt konkret in der Produktion?

Als Pilotprojekt für die digitale Werkzeug- und Materialverwaltung, wurde unsere Produktion einmal ordentlich unter die Lupe genommen. Genauer gesagt, war es die Verwaltung unseres Kantenmaterials, das uns motivierte, auf neue, digitale Methoden zur Materialverwaltung zu zugehen.
Als mittelständisches Unternehmen aus der Möbelindustrie bieten wir unseren Kunden ca. 30 Dekore als „Standard“ an. Dass wir gerade einmal 50% unserer Aufträge mit diesen Standardmaterialien abwickeln können, zeigt, welche Vielfalt unsere Produktion bedienen muss. Vor allem bei den Kanten stellt sich diese Vielfalt oft als verborgenes Problem dar. Zusätzlich wird für jedes Plattendekor die dazu passende Kante in drei unterschiedlichen Höhen benötigt, nämlich 23 mm, 33 mm und 43 mm. Daraus folgt letztendlich eine Flut an Materialien und Kantenbändern, die von Mitarbeitern nicht mehr durchschaut und überblickt werden kann.


Kantenband verwalten: früher und heute

Früher wusste unser Maschinenbediener welche Kantenmaterialien er in seinen Regalen und in der Maschine hat. Doch mittlerweile gibt es fünf Maschinenbediener und drei Maschinen, die in unserer Produktion Kanten anleimen. Spätestens jetzt können einzelne Personen nicht mehr unsere Bestände im Kopf verwalten. Wir wissen also nicht mehr ob wir von der speziellen Spiegelglanzkante vom letzten Auftrag noch was übrig haben geschweige denn, wie viel davon und ob es für den nächsten Auftrag noch reicht.


Besser mehr bestellen?

Was passiert also? Wir bestellten vorsorglich neue Rollen, um sicher zu gehen, dass nichts aus geht! Dadurch bildeten wir innerhalb weniger Monate ganze Regalreihen voller Kantenbandresten von vergangenen Aufträgen, die keiner nutzt, weil kaum jemand weiß, dass es sie überhaupt gibt. Wenn man jetzt bedenkt, dass ein Laufmeter ABS Kante rund 1 € kostet, gibt das durchaus Grund die Prozesse bei der Kantenverwaltung zu hinterfragen.


Richtige Kante finden?

Neben der fehlenden Bestandsübersicht konnten wir auch feststellen, dass unsere Maschinenbediener teilweise sehr lange damit beschäftigt sind die Kantenrollen überhaupt innerhalb der Fertigung zu finden.
Woran liegt das? Üblicherweise werden bei uns Kantenrollen von Mitarbeitern im Wareneingang mit der dazugehörigen Kommission von Hand beschriftet und zu einem chaotischen Lagerregal an den Maschinen gebracht. Das bedeutet, unsere Maschinenbediener beginnen das Lagerregal nach handschriftlichen Zetteln zu durchsuchen, um den richtigen Auftrag zu finden.
Allein diese „manuelle“ Suche raubt viel Zeit. Nicht selten fällt dabei auf, dass die Rollen noch im Wareneingang liegen oder vielleicht noch gar nicht angeliefert wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt sind aber schon rund 15 Minuten vergangen, 15 unserer Meinung nach mehr als unnötige Minuten.


Mobile Materialverwaltung statt Zettel

Nun kannten wir also unsere Probleme und mit twinio als Lösung zur digitalen Materialverwaltung konnten wir uns der Herausforderung „Kantenverwaltung 4.0“ stellen. Mit wenigen Klicks war unsere Produktion digital in mytapio abgebildet. Da wir das Restelager, das Kommissionslager oder auch die Maschinen nun digital als Ablageort angelegt haben, können wir unser Material in der Produktion verschieben. Damit schaffen wir Transparenz und reduzieren Suchzeiten.


Eigene Codes statt Einheitsbrei

Besonders überzeugt hat uns dabei die Individualität von twinio. Wir mussten das Rad nicht komplett neu erfinden, sondern können twinio genauso nutzen und anpassen wie wir es für sinnvoll halten. Wir haben einfach interne, bereits existierende Materialcodes genutzt, um Kantenrollen zu identifizieren. Zum einen brachte uns das eine enorme Zeitersparnis und zum andern kannten alle Mitarbeiter diese Codes bereits und waren vertraut damit zu arbeiten.


Individuelle Parameter für die Kanten

Anschließend haben wir uns überlegt, welche zusätzlichen Informationen eine Kantenrolle bei uns benötigt - auch hier konnten wir ganz individuell Felder anlegen und erweitern. Da bei uns verschiedene Abteilungen auf twinio Zugriff haben, benötigen wir in den jeweiligen Abteilungen unterschiedliche Informationen.


Informationen für alle Abteilungen

So will der Maschinenbediener z.B. nur die aktuelle Ablageorte des Materials wissen, der Projektleiter interessiert sich für den Gesamtbestand und der Einkäufer möchte gerne die Artikelnummer des Herstellers wissen. Durch die Suchfunktion kann jeder Mitarbeiter aus jeder Abteilung einfach nach dem Parameter suchen, den er benötigt. Mit twinio sind wir also in der Lage, diese Informationen jeder Abteilung digital zur Verfügung zu stellen. Ob am Laptop, am Smartphone oder am Computer der Kantenanleimmaschine.



Unser Fazit zum Tool Management twinio

Was können wir abschließend sagen zur digitalen Materialverwaltung:
Als Unternehmen mit 120 Mitarbeitern sind wir zu groß um Materialen „im Kopf“ zu verwalten aber zu klein und flexibel, um uns an eine starre ERP-Verkettungen zu binden. Wir müssen uns ständig an neue Kundenwünsche anpassen und benötigen Flexibilität und Individualität – auch bei der digitalen Materialverwaltung. Mit twinio schaffen wir es trotz hoher Vielfalt den Überblick zu behalten, effizienter zu werden und einen weiteren Schritt zur digitalen Produktion zu gehen.


Unsere Verbesserungen mit twinio auf einen Blick

  • Überblick über die Vielfalt an Materialien - insbesondere bei Kantenbändern
  • Zugriff vom Smartphone, Laptop und PC - also aus der Werkstatt und dem Büro
  • Individuelle Parameter auf unsere Produktion abgestimmt selbst einpflegen

Dieser Beitrag wurde verfasst von Adrian Hornberger, der twinio bei zieflekoch GmbH eingeführt hat.

Kantenband-Chaos vor der Einführung von twinio
Problemfeld: Was genau haben wir noch auf Lager?
Problemfeld: Welches Kantenband gehört zu welcher Kommission?
Kantenbandverwaltung mit eigenen QR-Codes
Kantenband und Werkzeuge mit twinio organisiert
Beispiele aus der Werkstatt & Produktion

Tool Management aus der Praxis
digital & effizient gemacht

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