Julia Kasper

Nachlese zum Webinar Perspektive digitale Werkstatt Teil 2: Einstiegslösungen für den digitalen Zuschnitt

Zwei Schreinermeister berichten von der digitalen Zuschnittsoptimierung

Die Vielfalt des Ökosystems zeigt sich auch in der tapio-Webinarreihe: Am Donnerstag, 28. Mai 2020 fand das Webinar mit dem tapio-Partner HOMAG und den Schreinermeistern und Inhabern der Schreinerei Schmidt + Bauer statt. In dem 45-minütigen Webinar gab es Einblicke in die Schreinerei sowie Hintergrundinfos von HOMAG und tapio rund um das Thema des digitalen Zuschnitts und der Zuschnittsoptimierung. Damit knüpft das Webinar an die Reihe der digitalen Werkstatt an, bei der wir zuvor lernen konnten, was Prozessmodellierung für die Werkstatt bedeutet. Nun haben wir einen spezifischen Vorgang gewählt und schauen uns den Prozessschritt des Zuschnitts an.

Sie können sich das Webinar in voller Länge als Video auf YouTube ansehen.



Einstieg über das Ökosystem

Zu Beginn erläutert Produktmanager Jan Essig, dass in der „bunten“ Werkstatt Maschinen, Materialien und Werkzeuge verschiedener Hersteller zum Einsatz kommen. Damit die Werkstatt digital ebenso bunt abgebildet werden kann, bedarf es des Ökosystems von tapio. Somit können digitale Anwendungen mit nur einem Login implementiert werden. Zudem berichtet Jan Essig, wie stark das Ökosystem wachse. Neben HOMAG sind 40 weitere Business Partner im Ökosystem aktiv.


Materialausbeute optimieren

Alexander Linder, der bei HOMAG Softwareprodukte betreut, erklärt, dass bei der manuellen Zuschnittsoptimierung die Materialausbeute und die Produktionszeigen nicht immer optimal auf der Kreis- oder Plattensäge seien. Zudem kommt es während des Zuschnitts nicht selten zu Unterbrechungen, sodass oftmals wieder von Vorn überlegt wird, wie nun das nächste Stück am besten zu schneiden ist. Ebenso kann durch die Zuordnung der Teile weitere wertvolle Zeit im Prozess verstreichen – und das gilt für kleine wie größere Betriebe.


Zuschnitt in drei Schritten von HOMAG

Die Lösung von HOMAG teilt dazu den Zuschnitt in drei Prozessschritte:


  1. Zuschnittspläne erzeugen: Im ersten Schritt werden auf Grundlage von Stücklisten, die aus der CAD-Planung oder Excel stammen, importiert. In dem Programm „IntelliDivide“ wird dann in der Cloud der Zuschnitt aufgrund der Stücklisten optimiert. Neben dem Import aus anderen Quellen, können Daten in „IntelliDivide“ auch manuell eingetragen werden. Zudem können verschiedene Aufträge zusammengefasst werden, um den Zuschnitt noch ein Stückchen effizienter zu gestalten.

  1. Zuschnittspläne in der Werkstatt wählen: Die in „IntelliDivide“ generierten Zuschnittspläne sind im nächsten Schritt auf dem Tablet, das in der Werkstatt installiert ist, abrufbar. So kann man in der Werkstatt den jeweiligen Zuschnittsplan auf dem Tablet auswählen.

  1. Zuschneiden und Etikettieren: Auf Grundlage der Auswahl des Zuschnittsplans in Schritt zwei, können nun auf der Säge die Platten entsprechend aufgeteilt werden. Tippt man auf dem Tablet nun das Bauteil an, was gerade geschnitten wurde, liefert der Drucker prompt das passende Etikett dazu. Das Bauteil wird mit dem Etikett versehen und ist somit nun nicht nur zugeschnitten, sondern enthält auch weiterführende Informationen, beispielsweise zum Auftrag, zur Kante, etc.

Browserbasierte Produkte

Damit die Informationen rund um den Zuschnitt letztendlich auf dem passenden Stück Platte kleben, bedarf es keiner besonderen Hardware. Lediglich der HOMAG-Cube und ein Etikettendrucker sind erforderlich, um die Daten aus der Arbeitsvorbereitung in der Werkstatt zum Einsatz zu bringen. Alle weiteren Anwendungen funktionieren als Web-App im Internetbrowser.


Blick in die Werkstatt

Die beiden Schreinermeister Thomas Bauer und Manuel Schmidt kennen sich von klein auf. Die Unternehmer haben nach der Meisterschule eine Scheune umgebaut und fertigen nun für ihre Kunden individuelle Möbelstücke – und das auf einer Produktionsfläche von etwa 500 Quadratmeter. Der Platz für eine neue Plattenaufteilsäge gab die Werkstatt nicht her, also mussten die beiden nach einer anderen, effizienten Lösung suchen. Dabei haben Sie von der Einstiegslösung für den digitalen Zuschnitt von HOMAG erfahren und berichteten nun aus der Praxis und dem Einsatz auf ihrer Altmaschine in der Werkstatt.


Aus Excel auf die Kreissäge

Die beiden können aus ihrem CAD-Programm die Stückliste als Excelliste exportieren. Diese ist Grundlage für die Zuschnittsoptimierung in „IntelliDivide“. Von dort wird mit wenigen Klicks mit den Informationen aus dem CAD-Programm an den Zuschnittsassistenten übergeben. Dieser zeigt dem Schreiner an der Säge natürlich die Maße, aber auch, wie die Maserung verläuft und wie die Schnitte am besten zu setzen sind. Wählt der Schreiner das entsprechende Element aus und schneidet dieses zu, folgt das Etikett und wird auf das Bauteil geklebt. Auf dem Etikett sind nun alle relevanten Informationen enthalten, die für die folgenden Prozessschritte relevant sind.


Reste minimieren

Die beiden Schreinermeister verwenden wertvolle Materialien, sodass sich mit einer intelligenten Zuschnittslösung gleich ein enormes Potential entfaltet, da Prozessschritte schneller und flüssiger abgearbeitet und Materialreste minimiert werden.


Fazit

Schreinermeister Thomas Bauer, der meistens im Zuschnitt tätig ist, resümiert „Wir haben einen durchgängigen Prozess. Das macht Spaß und motiviert mich!“. Aufgrund der einfachen Installation fasst Manuel Schmidt zusammen, dass das Einstecken und Loslegen nach der tapio-Registrierung einen leichten und schnellen Start ermöglicht hat.


Auf zur digitalen Werkstatt!

Wer interessiert ist, wie die Prozesse in der Werkstatt modelliert werden können, kann hier die Informationen aus dem Webinar „Perspektive digitale Werkstatt – Teil 1“ ansehen und nachlesen.

Und dann kostenfrei bei tapio registrieren und mithilfe der digitalen Anwendungen die Werkstatt effizienter machen!

Einstiegslösungen digitaler Zuschnitt - Schreinerei Schmidt + Bauer

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