Matthias Volm

09.05.2019
5 min Lesezeit

Was ist der Mehrwert für Partner teilzunehmen?

In Zeiten der digitalen Transformation sind wir inzwischen zu der Erkenntnis gekommen, dass Industrieunternehmen viel mehr kooperieren müssen, um erfolgreich zu sein. Bisherige Initiativen von einzelnen Maschinenbauern sind allerdings bis dato zu oft in einem Silogedanken geendet. Diese Initiativen sind oft nur technikgetrieben und decken vor allem die Bedürfnisse des Maschinenbauers ab, nicht jedoch die Kundenbedürfnisse. Mit Silos meine ich geschlossene Einzellösungen für die Maschinen des Herstellers und gleichzeitig Betreibers des Systems. Diese Silos sind oftmals nicht in der Lage mit anderen Systemen zu kommunizieren oder Daten auszutauschen. Auch wenn alle Anbieter versprechen, dass der Datenaustausch technisch kein Problem darstellt, schielen alle auf die eigene „Weltherrschaft“ mit Ihrem System.

Der Stolperstein liegt hier in der Klärung des Dateneigentums und der Entwicklung attraktiver Geschäftsmodelle für alle Beteiligten. Hierzu bedarf es offener, digitaler Ökosysteme mit klaren Regeln in Bezug auf Dateneigentum und Datenaustausch. Nur unter solchen klaren Bedingungen wird es Anreize für viele Beteiligte geben, sich an einem solchen Ökosystem zu beteiligen.

„Digital platforms and ecosystems are here to stay. Their arrival has heralded tremendous new opportunity, but also new dilemmas, challenges and questions for businesses (established and aspiring)…“ (Quelle: WEF Digital Platforms and Ecosystems 2019)

Und was bedeutet dies für die Holzbranche?

tapio bietet den Unternehmen in der Holzbranche in Bezug auf Digitalisierung ein Umfeld an, welches in Abhängigkeit der Nutzung skaliert. Darüber hinaus werden viele gemeinsame Grundlagen einmal gelegt und nicht jeder erfindet die Welt aufs Neue. Dies betrifft die technologischen Grundlagen wie Konnektivität von Maschinen und die Datenverarbeitung bis hin zur App-Entwicklung genauso wie die Abrechnung und Bezahlung per Kreditkarte.

tapio bietet den Unternehmen einen völlig neuen Ansatz, welcher es zulässt, dass sich das Unternehmen komplett auf die Entwicklung und Bereitstellung digitaler Lösungen basierend auf ihrem Fach-Knowhow konzentrieren können. Dies geht sogar in relativ einfachen Anfangsschritten, bei denen noch gar nicht so viel Digitalisierungs-Knowhow vorhanden sein muss. Also von der Integration in bestehende Produkte und bis hin zum Verkauf der eigenen Applikation im tapio Store.

Neue Partner können innerhalb von wenigen Tagen die ersten Ergebnisse ihrer Aktivitäten bestaunen und z.B. erste Maschinendaten im tapio Ökosystem bereitstellen und diese als Lösung für „Condition Monitoring“ ihren Kunden anbieten. Der Partner muss sich wenig Gedanken über die technische IoT-Plattform und deren Sicherheitskonzept machen und kann sich gleichzeitig auf die Regelungen des Dateneigentums verlassen. Das Konzept beinhaltet sogar die Rechnungsstellung und Abrechnung der angebotenen Services zum Kunden hin. Somit findet ein Unternehmen der Holzbranche in tapio einen optimalen Partner in Bezug auf Investment und schnelle Ramp-Up Phase.

Auf dieser Basis kann man sich dann auf den Kundennutzen fokussieren und die digitale Transformation aktiv mitgestalten, anstatt diverse Technologien meistern lernen zu müssen. Technologie wird wieder ein Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck: Kundennutzen bieten und dabei Umsatz generieren.

Aber wie geht es nun?

Als Hersteller von Maschinen, Platten, Beschlägen, Werkzeugen, Kanten oder Klebstoffen sollte ich zuerst mein Werteversprechen in Bezug auf Industrie 4.0 klar definieren. Hierzu gehört im ersten Schritt, dass sich das Management mit dem Thema befasst und auf Basis von ersten Erfahrungen ein Zielbild definiert. Damit sollte klar sein, wie digitale Lösungen zukünftig die heutigen Hardwareprodukte erweitern, verbessern oder sogar komplett ablösen.

Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung und Industrie 4.0 wird schnell klar, dass neben der Strategie und dem Zielbild auch eine Menge an technischen, juristischen und kommerziellen Lösungen benötigt werden, um die zukünftigen Lösungen anbieten zu können. Hierbei ergeben sich u.a. Fragen, nach der richtigen IoT-Plattform genauso wie die Frage nach der steuerrechtlichen Behandlung eines digitalen Produktes. An diesem Punkt der Überlegungen wird vielen Unternehmen klar, dass die digitale Transformation kein kleines Projekt werden kann, sondern vielmehr eine lange Reise darstellt, welche je nach eingeschlagenem Weg, immense Kosten verursachen kann. Das Unternehmen möchte sich aber eigentlich nur auf die Entwicklung ihrer eigenen digitalen Produkte und Services konzentrieren und keine unnötige Blindleistung erzeugen.

Was zeichnet Kundennutzen aus?

Wir stoßen immer wieder auf die Herausforderung, dass unser Anwender wie Schreiner und Möbel-/Küchenproduzenten übergreifende Lösungen erwarten. Daher kann ein echter Kundenmehrwert im Bereich Industrie 4.0 nur mit übergreifenden Lösungen erzeugt werden. Somit kommen wir dann wieder an den Punkt der aktuell vertretenen Silolösungen. Dies bedeutet, dass jeder Maschinebauer seine eigene IoT-Lösung betreibt und somit im Shopfloor des Kunden mehrere IoT-Lösungen vertreten sind, die nicht miteinander kommunizieren können. Dies ist in unseren Augen der falsche Weg.

Inzwischen kommunizieren immer mehr Softwarehäuser die Wichtigkeit offener Ökosysteme und sogar die Plattform Industrie 4.0 empfiehlt in ihrem Leitbild 2030 die Gestaltung digitaler Ökosysteme:

leitbild

Industrie 4.0 in der Holzbranche muss in der Lage sein, dass unterschiedliche Maschinen, IT-Systeme des Kunden sowie die Hersteller von Werkzeugen und Materialien, Daten austauschen können. tapio hat es sich zur Aufgabe gemacht diese bunte Realität des Kunden (unterschiedliche Maschinen im Shopfloor bei einer Nutzung unterschiedlicher Werkzeuge und Materialien) in der digitalen Welt abzubilden und gleichzeitig einen klar geregelten Datenaustausch zuzulassen. Somit versetzen wir unsere Partner automatisch in die Position, ihre eigenen Geschäftsmodelle zu erweitern und im Ökosystem von tapio mit anderen Unternehmen aus der Holzbranche zu kooperieren.

Wie kann so etwas konkret aussehen?

Hierzu möchte ich das Beispiel Kantenanleimprozess aufführen: das Anleimer einer Kante an ein Werkstück kann mit hoher Qualität sichergestellt werden, wenn das Zusammenspiel des Fräsers, des Klebstoffes, der Kante und des Werkstücks in der Maschine auf einer optimalen Abstimmung beruht. Alle beteiligten Hersteller vom Werkzeug, Material bis hin zur Maschine besitzen heute wichtige Informationen und haben immense Erfahrung in Bezug auf ihre Produkte. Wenn wir es schaffen die richtigen Informationen der Maschine zu den einzelnen Werkzeugen und Materialien in Echtzeit richtig zu kombinieren und gleichzeitig auf die Erfahrung der Hersteller zurückgreifen können, werden wir diesen Prozess in allen Dimensionen optimieren. Hierzu muss es einen Raum geben, in dem die Partner auf Basis klarer Regeln, gemeinsam an Lösungen für den besten Kantenanleimprozess arbeiten können. Dieser Raum wird von tapio zur Verfügung gestellt. Die Vorteile von tapio für die Partner liegen klar auf der Hand. Nur durch Kooperation kann wirklicher Kundennutzen im Kontext Industrie 4.0 für den Kunden geschaffen werden. Hierzu benötigen wir einen Raum mit klaren Spielregeln. Wir sprechen von einem offenen, digitalen Ökosystem. Die Kosten hierfür müssen in den Unternehmen nicht nur in Bezug auf Technologie, sondern auch mit Blick auf juristische Klarheit und kommerzielle Abwicklung betrachtet werden. Dieses offene, digitale Ökosystem für die Holzbranche mit klaren Spielregeln wurde von tapio entwickelt.

Was sind die Vorteile für Partner?

Zusammenfassend bietet tapio neuen Partner drei wesentliche Vorteile.
  • Durch die Vorabinvestition von tapio in die technologischen, juristischen und kommerziellen Grundlagen, entsteht bei den Partnern kein hohes Investment. Die Partner nutzen das vorhandene Ökosystem gegen eine Nutzungsgebühr und können mit ihren Services ihren eigenen digitalen Umsatz über tapio generieren.
  • Ein schneller Start in erste digitale Services gelingt durch Integration in bestehende Lösungen. tapio stellt herstellerübergreifende Produkte zur Erhöhung der Transparenz, in der Serviceverbesserung und im Bereich Werkzeuge und Material, bereit. Hierbei handelt es sich um tapio Produkte, welche offen sind für die Partner und die erzielten Umsätze entsprechend aufgeteilt werden.
  • Alle Partner können ihre eigenen Services entwickeln, um die Optimierung und bessere Nutzung ihrer Produkte zu ermöglichen. Hierbei können sich die Partner voll und ganz auf die Entwicklung ihrer Services mit hohem Kundennutzen konzentrieren. Die benötigte Infrastruktur von Konnektivität bis zur Abrechnung stellt tapio bereit und der Partner konzentriert sich auf die Entwicklung seiner App.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von tapio besteht in der Möglichkeit, dass die Partner einen Raum für Kooperation und Synergien mit klar definierten Spielregeln erhalten. Hier entstehen Services, bei denen durch die Kooperation und den Datenaustausch zwischen Partnern echte Kundenprobleme gelöst werden. In diesem Zusammenspiel mehrerer Partner und Kunden sehen wir mittelfristig das höchste Erfolgspotential.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage als Partner von tapio.

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